Kalkschulter

Kalkschulter | MVZ im Helios München

Kalkschulter im Überblick

Das Schultergelenk wird nahezu ausschließlich von Weichteilen (wie Muskeln) geführt, die zum Gelenk hin verlaufen. Dort gehen sie in Sehnen über und umfassen das Schultergelenk. Dieser Muskel-Sehnen-Mantel wird als sogenannte Rotatorenmanschette bezeichnet. Kommt es aus bislang schulmedizinisch noch ungeklärten Gründen zu einer Kalkschulter, lagern sich meist im Weichteilgewebe im Ansatzbereich der Rotatorenmanschette Kalkansammlungen ab. Vermutlich sind Durchblutungsstörungen oder Mikrotraumatisierungen im Übergangsbereich zwischen Muskulatur und Sehnenansatz die Ursache. Als Folge kann es zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen kommen.

Um unseren Patienten wieder einen vollen Bewegungsumfang zu ermöglichen, plädieren wir im Medizinischen Versorgungszentrum im Helios (MVZ) in München zu einer möglichst frühzeitig eingeleiteten Therapie. Die Kalkschulter kann auch völlig asymptotisch ohne Schmerzen und Bewegungseinschränkungen auftreten und als Zufallsbefund diagnostiziert werden.

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Symptome

sehr unterschiedlich, neben Bewegungseinschränkungen, Schulterschmerzen, Schwellungen und Rötungen ist auch eine komplette Schmerzfreit keine Seltenheit

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Behandlungsdauer

mehrere Wochen bis Monate

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Therapie

Eisbehandlung, Ultraschalltherapie, Krankengymnastik, lokalen Injektionen, extrakorporale Stoßwellentherapie, bis hin zur Arthroskopie des Schultergelenks und Kalkdepot-Entfernung

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Schonzeit

keine

Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht

Was ist eine Kalkschulter?

Die unvergleichliche Beweglichkeit verdankt das Schultergelenk seiner speziellen Anatomie. Das Gelenk wird im Wesentlichen durch Muskeln, Bänder und die Gelenkkapsel geführt sowie stabilisiert, dabei findet der große rotierende Oberarmkopf in der kleinen Gelenkpfanne mit -lippe Halt. Dies ist zugleich der Grund, weshalb das Schultergelenk zu den besonders verletzungs- und überlastungsgefährdeten Gelenken zählt. So kann es aus bislang noch nicht vollständig geklärten Gründen zum Auftreten einer sogenannten Kalkschulter (Tendinosis calcarea) kommen, bei der sich vermutlich aufgrund von Mikrotraumatisierungen beim Anheben des Arms Kalkablagerungen in den Sehnen und am Ansatz der Rotatorenmanschette bilden.

Was sind mögliche Ursachen für eine Kalkschulter?

Bislang ist die Entstehung einer Kalkschulter nicht vollständig geklärt. So konnten auch neueste wissenschaftliche Studien die Auslöser nicht mit Sicherheit ausfindig machen. Am wahrscheinlichsten sind jedoch Durchblutungsstörungen im Übergangsbereich zwischen Muskulatur und Sehnenansatz als mögliche Ursache. Der damit verbundene Sauerstoffmangel der Sehnenzellen führt dann zu den typischen Kalkdepots, die sich in den Sehnen der Rotatorenmanschette bilden.

Was sind typische Symptome?

Wie ein Chamäleon, das ständig seine Farbe wechselt, kommt es auch bei der Verkalkung der Schulter zu unterschiedlichsten, wandelbaren Symptomen. So können neben kompletter Schmerzfreiheit auch kaum erträgliche Schulterschmerzen auftreten. Häufig berichten Betroffene aber von belastungsabhängigen Schmerzen, die vor allem mit dem Fortschreiten der Verkalkung und dem Entzünden des Schleimbeutels aufgrund des Einlagerns der Kalkkristalle einhergehen. Zudem sind nächtliche Beschwerden keine Seltenheit, sodass die Betroffenen im schlimmsten Fall nicht mehr wissen, wie sie überhaupt schlafen sollen. Im weiteren Verlauf der Kalkschulter nehmen dann Bewegungseinschränkungen, plötzlich auftretende Ruheschmerzen, Schwellungen und Rötungen zu.

Je nachdem, welche Konsistenz der Kalk hat, können die Kalkdepots übrigens auch aufplatzen. Der Inhalt ergießt sich dann in das benachbarte Gewebe und löst eine Entzündungsreaktion aus, die heftige Schmerzen verursacht und sofort behandelt werden sollte. Typisch für dieses Krankheitsbild sind intervallartige Schmerzen: Die Schmerzen klingen für längere Zeit ab, um dann wieder in Erscheinung zu treten. Zusätzlich ist die Schulterbeweglichkeit stark eingeschränkt. Versucht man den Arm über die Schulterhöhe anzuheben, treten Schmerzen auf.

Wie wird eine Kalkschulter diagnostiziert?

Da eine Verkalkung der Schulter erst im fortgeschrittenen Verlauf äußerliche Veränderungen wie Schwellungen und Rötungen zeigt, ist eine sorgfältige Anamnese unerlässlich. Meist gibt die Schilderung der bestehenden Symptome bereits einen Hinweis auf das Vorliegen einer Kalkschulter. Zur Absicherung führen wir im MVZ im Helios in der Regel zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung durch. So lassen sich die Kalkdepots lokalisieren und eine zusätzlich mögliche Entzündung des Schleimbeutels ermitteln. Auch sind Zufallsbefunde (gerade bei kompletter Schmerzfreiheit) im Röntgenbild keine Seltenheit. Größe und Ausmaß der vorhandenen Kalkherde sagen demnach nichts darüber aus, ob ein Betroffener akut behandlungsbedürftig ist.

Wie wird eine Kalkschulter behandelt?

Steht die Diagnose, kommen – wenn möglich – zunächst konservative Methoden in Betracht. Das Ziel ist es, die vorhandenen Beschwerden möglichst auf ein Minimum zu reduzieren. Bleiben die konservativen Maßnahmen zur Behandlung der Kalkschulter ohne Erfolg, kann eine Arthroskopie des Schultergelenks notwendig sein, um die Kalkdepots operativ zu entfernen.

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Konservative Therapie

Zunächst versuchen wir im MVZ im Helios eine Kalkschulter auf konservativem Weg zu lindern, beispielsweise mit Eisbehandlungen, Ultraschalltherapie, Krankengymnastik, gegebenenfalls auch mithilfe von entzündungshemmenden Schmerzmitteln oder der sogenannten lokalen Injektionstherapie.

Eine Kalkschulter lässt sich – wie bereits erwähnt – mittels Injektionstherapie behandeln. Hierfür kommen lokal wirkendes Betäubungsmittel und Kortison zum Einsatz. Die Injektion wird dann direkt in die betroffene Schulter verabreicht. In manchen Fällen empfiehlt es sich auch, die ACP-Therapie mit der Kortisongabe zu kombinieren. Nach der Abnahme und dem Aufbereiten von körpereigenem Blut wird dieses in die betroffene Region injiziert.

Eine erfolgversprechende Therapie der Kalkschulter bietet die extrakorporale Stoßwellentherapie (EWST). Mittels gebündelter fokussierter Stoßwellen werden die vorhandenen Kalkablagerungen und die umliegenden entzündlichen Prozesse behandelt. Gleichzeitig wird die Selbstheilung des Körpers angeregt. Für einen zufriedenstellenden Erfolg der Stoßwellentherapie sind in der Regel drei bis fünf Sitzungen im wöchentlichen Abstand sinnvoll.

Operative Therapie

Die Kalkschulter lässt sich in schätzungsweise achtzig Prozent der Fälle konservativ gut behandeln. Führen konservative Maßnahmen dennoch zu keiner nachhaltigen Verbesserung, ist eine Arthroskopie zur Entfernung der Kalkdepots sinnvoll. Bei der arthroskopisch assistierten Mini-OP der verkalkten Schulter sind heutzutage nur noch kleine Hautschnitte notwendig, sodass Verletzungen des Gewebes gering bleiben, ebenso wie der postoperative Schmerz. Zudem ist die Rehabilitationszeit kürzer. Auf eine mehrwöchige Krankengymnastik unter fachlicher Anleitung kann zur vollständigen Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit dennoch nicht verzichtet werden.

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Häufig gestellte Fragen

In den meisten Fällen bilden sich die Kalkablagerungen an der Schulter im mittleren Lebensalter, sprich zwischen dem 25. und 50. Lebensjahr. Dabei sind Frauen wesentlich häufiger von der Kalkschulter betroffen als Männer. Die Gründe hierfür lassen sich bis heute schulmedizinisch nicht erklären.

Es kommt durchaus vor, dass sich eine Kalkschulter spontan wieder auflöst. Die Ablagerungen verschwinden dann von ganz alleine. Meist nimmt dies aber mehrere Wochen bis Monate in Anspruch. Nichtsdestotrotz ist eine angemessene Behandlung (und sei es „nur“ durch den Einsatz oraler Schmerzmittel) unerlässlich, um mögliche Schäden vorzubeugen und den Heilungsprozess bestmöglich zu unterstützen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Kalkschulter gleichzeitig auch an der anderen Schulter auftritt, ist durchaus erhöht.

Eine Prognose des Krankheitsverlaufs lässt sich bei der Kalkschulter nur schwer vorhersagen. Bleiben die schmerzhaften Kalkdepots im Ansatzbereich der Rotatorenmanschette jedoch unbehandelt, kann es durchaus zu möglichen dauerhaft bleibenden Einschränkungen in der Beweglichkeit kommen. Auch wenn sich gelegentlich die Kalkdepots von alleine wieder abbauen, ist eine entsprechende Behandlung der Schulter sinnvoll.

Da es bei der Kalkschulter unterschiedlichste Beschwerdeformen gibt – von absoluter Schmerzfreiheit bis hin zu starken Schmerzen unabhängig von Bewegung und Lagerung –, muss eine Therapie individuell auf das vorhandene Krankheitsbild abgestimmt werden. Umgehend einen Arzt aufsuchen sollten vor allem Patienten, die einen plötzlich einsetzenden starken Schmerz in der Schulter verspüren, deren Schulterschmerz kontinuierlich an Stärke gewinnt oder bei Schulterschmerzen ohne äußere Ursachen wie Trauma oder übermäßige körperliche Belastung. Oberstes Ziel bei der Behandlung der Schulter ist dann vor allem die Linderung der akuten Schmerzen. In vielen Fällen ist dies bereits ausreichend.

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