Krallen- und Hammerzeh

Krallenzeh und Hammerzeh | MVZ im Helios München

Krallen- oder Hammerzeh

Betrachtet man unschöne Fehlstellungen der Zehen, ist die Beugestellung von Zehengelenken besonders häufig. Diese werden als sogenannte Hammerzehen bezeichnet und treten meist in Kombination mit anderen Fußfehlformen, wie etwa einem Spreiz- und/oder Senkfuß oder einem Hallux valgus, auf. Neben den optischen Veränderungen ist ein Hammerzeh für Betroffene auch mit Schmerzen verbunden und bedarf daher einer professionellen Behandlung. Wir im Medizinischen Versorgungszentrum im Helios (MVZ) verfügen über modernste Therapieformen, die individuell auf den Patienten zugeschnitten für ein schnelles und vor allem lang anhaltendes Ergebnis sorgen.

 

 

Als erfahrener Fußchirurg und Experte für die Behandlung von Krallen- und Hammerzehen hat Dr. med. Steffen Zenta die Informationen dieser Seite sorgfältig überprüft und zusammengestellt. Die Inhalte basieren auf seinem Fachwissen und seiner langjährigen Erfahrung in der rekonstruktiven Fußchirurgie. Patientinnen und Patienten erhalten wissenswerte Informationen zu möglichen Therapiemaßnahmen.

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Symptome

unschöne Fehlstellung des Zehs, permanente Reibung beim Tragen von Schuhen, schmerzhafte Hornschwielen, Hühneraugen und Wunden, im fortgeschrittenen Stadium anhaltende Schmerzen

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Behandlungsdauer

dauerhafte Therapie

Icon - Bett mit Markierung
Therapie

orthopädische Maßnahmen wie individuell angepasste Einlagen oder Nachtschienen, Fuß- und Zehengymnastik, operative Therapie

Icon - Herz über aufhaltende Hand
Schonzeit

keine

Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht

Was ist ein Krallen- oder Hammerzeh?

Bei einem Hammerzeh (Digitus malleus) weist das Mittelgelenk eines Zehs eine starke Beugung auf, sodass das Endglied oft senkrecht wie ein Hammer auf den Boden zeigt. Bereits eine geringe Ausprägung dieser Fehlstellung ist in der Regel schmerzhaft. Dies ist insbesondere der Fall, wenn es beim Tragen von Schuhen zu Reibung kommt. Je ausgeprägter die Verformung des Hammerzehs, desto schwieriger wird es für Betroffene mit passendem Schuhwerk, Schmerzen zu vermeiden.

Was sind mögliche Ursachen für einen Krallen- oder Hammerzeh?

In seltensten Fällen ist ein Krallenzeh oder Hammerzeh angeboren. Für dessen Entstehung gibt es vielmehr verschiedenste Ursachen:

  • Bereits vorhandene Fehlstellungen
    Häufig ist ein Hammerzeh das Resultat einer bereits bestehenden Fehlstellung (z. B. Spreiz- oder Hohlfuß). Werden die Zehen aufgrund von Übergewicht oder unpassendem Schuhwerk zusätzlich fehlbelastet, verkrümmen sie sich durch eine Veränderung von Muskeln und Sehnen schließlich hammerartig. Auch eine genetische Prädisposition spielt eine große Rolle.
  • Unpassendes Schuhwerk
    Besonders das falsche Schuhwerk kann zu einer dauerhaften Stauchung der Zehen führen. Sind die Zehen auf Dauer in zu engen oder zu kleinen Schuhen gefangen, kommt es schließlich zur Verformung.
  • Neurologische Störungen
    Muskelverkrampfungen als Folge einer spastischen Lähmung können ebenfalls die Entstehung eines Hammerzehs begünstigen. Aber auch andere neurologische Erkrankungen stellen ein erhöhtes Risiko für die Entstehung einer Zehenfehlstellung dar.
  • Rheumatische Erkrankung
    Bei der rheumatoiden Arthritis handelt es sich um eine chronische Gelenkentzündung, die auch vor den Zehengelenken nicht Halt macht und so Krallen- oder Hammerzehen zur Folge haben kann.

Was sind typische Symptome?

Aufgrund der typischen Verkrümmung eines Hammerzehs kommt es beim Tragen von Schuhen zu einer permanenten Reibung der Haut über den vorgewölbten Gelenken, sodass sich schmerzhafte Hornschwielen und Wunden bilden. Gleichzeitig begünstigt eine Fehlstellung der Zehen eine anhaltende Fehlbelastung, die die Statik des gesamten Vorfußes beeinflusst. Dies ist ein Grund, weshalb Vorfußschmerzen im fortgeschrittenen Stadium gerade beim Gehen oder Laufen auftreten können. Wird ein Hammer- oder Krallenzeh nicht therapiert, legt sich im schlimmsten Fall mit der Zeit der Zeh über die benachbarten Zehen. Neben einer permanenten Überlastung begünstigt dies auch die Entstehung einer Zehengrundgelenk-Luxation, wobei der betroffene Zeh aus dem Gelenk auf die Fußrückenseite rutscht.

Wie wird ein Krallen- oder Hammerzeh diagnostiziert?

Als erfahrene Experten im Bereich Fuß und Sprunggelenk erkennen wir im MVZ im Helios einen Hammerzeh bereits im Anfangsstadium. Unterstützen lässt sich die Diagnose anhand der typischen Symptome sowie mithilfe von bildgebenden Verfahren. Zur Wahl stehen dabei neben Röntgenbildern auch die digitale Volumentomografie (DVT), die Magnetresonanztomografie (MRT) sowie Ultraschallaufnahmen. Zudem sollte in vielen Fällen eine Laufanalyse durchgeführt werden, bei der sich das Gang- und Laufverhalten bestimmen lässt. Gleichzeitig gibt auch die Beweglichkeit der Zehen Aufschluss über einen möglichen Hammerzeh. Lässt sich die Krümmung des Zehs noch ausgleichen, handelt es sich um eine bewegliche, flexible Form der Hammerzehe. Wenn die Deformität länger besteht, wird die Fehlstellung oft steif und unbeweglich. Dies ist ein wichtiges Kriterium für die weiteren Therapieoptionen.

Wie wird ein Krallen- oder Hammerzeh behandelt?

Während sich ein Hammerzeh im Anfangsstadium noch manuell korrigieren und damit beeinflussen lässt, ist die Veränderung im fortgeschrittenen Stadium oft „fixiert“ und die Möglichkeit der konservativen Einflussnahme sehr begrenzt. Eine operative Korrektur kann das fixierte Gelenk aber wieder in eine neutrale Stellung bringen.

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Konservative Therapie

Als besonders effektiv bei der Therapie von Hammerzehen oder Zehnfehlstellungen haben sich im MVZ im Helios die folgenden Maßnahmen bewährt:

Lässt sich die Fehlstellung passiv noch ausgleichen, setzen wir auf die modernen Möglichkeiten der Orthopädietechnik. Konkret bedeutet dies das Tragen von individuell angepassten Einlagen oder speziellen Nachtschienen. So lässt sich ein Fortschreiten der Deformität bestmöglich verhindern. Eine weitere Möglichkeit sind Spreizfußbandagen, die die Mittelfußköpfchen aufrichten und damit die gebeugten Zehen strecken können. Damit kann man meist sogar problemlos barfuß laufen.

Begleitend zu den orthopädischen Hilfsmitteln hat sich eine konsequent durchgeführte Art der Gehschule, die sogenannte Spiraldynamik, und die damit verbundene Fuß- oder Zehengymnastik als besonders effektiv erwiesen. Dabei wird versucht, die Beweglichkeit der Zehen zu erhalten und deren Muskulatur nachhaltig zu stärken.

Operative Therapie

Um einen Hammer- oder Krallenzeh im fortgeschrittenen Stadium zu korrigieren, stehen uns im MVZ im Helios modernste Operationsmethoden zur Verfügung. Eine Methode davon ist die Entfernung der vorspringenden Knochenanteile. Auf diese Weise werden die verkürzten Beugesehnen entlastet, um den Zeh in seiner neuen Position mit einem Pflasterzügelverband fixieren zu können. Ist die Fehlstellung allerdings bereits in einer ausgeprägten Form vorhanden, wird meist eine Versteifung des gebeugten Zehengelenks in Neutralstellung eventuell auch in Kombination mit chirurgischen Maßnahmen zur Entlastung bzw. Versteifung des Mittelfußknochens durchgeführt. All diese operativen Ansätze werden je nach vorliegendem Einzelfall sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt. Um den korrigierten Zeh im Anschluss vor Belastung zu schützen, ist das Tragen eines Spezialschuhes für die ersten Wochen nach der Operation ratsam.

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Häufig gestellte Fragen

Vor allem die klinische Form ist bei einem vorhandenen Hammerzeh auffällig. Während sich die Verformung bei diesem durch eine Beugung im Zehenmittel- oder -endgelenk äußert, ist bei Krallenzehen zusätzlich das Grundgelenk überstreckt. Zudem treten bei Hammer- oder Krallenzehen in der Regel noch weitere Deformitäten des Vorfußes auf, wie beispielsweise ein Spreizfuß oder ein Hallux valgus.

Im Gegensatz zu anderen Verformungen lassen sich Hammerzehen relativ einfach beeinflussen. Besonders wichtig ist dabei die richtige Wahl des Schuhwerks. Die Zehen sollten in Schuhen ausreichend Platz haben und flach aufliegen. Wenn optisch vertretbar, sollte die Sohle unter dem Vorfuß etwas weicher sein, um Druckspitzen und damit Verkrampfungen der Sehnen zu vermeiden. Barfußlaufen ist ebenfalls eine wichtige Präventionsmaßnahme: Dies geschieht am besten auf natürlichem Untergrund wie auf einer Wiese. Hier ist jedoch auch Vorsicht geboten, um Hautverletzungen zu vermeiden. Auch vorbeugende Fuß- bzw. Zehengymnastik wirkt Hammer- oder Krallenzehen entgegen.

Wie bereits erwähnt, sollte unbedingt auf zu enge und zu schmale Schuhe verzichtet werden. So lassen sich gleichzeitig unschöne, schmerzhafte Druckstellen oder Hühneraugen vermeiden. Ideal sind bequeme Schuhe mit einem Stretchanteil, in denen die Zehen ausreichend Platz haben und flach auf der nicht zu harten Sohle aufliegen.

Bei allen Hammerzehenoperationen ist eine differenzierte Nachbehandlung für einen nachhaltigen Behandlungserfolg essenziell. Diese beinhalten neben dem Tragen eines steifsohligen Vorfußentlastungsschuhs für ungefähr vier Wochen auch Physiotherapie wie Lymphdrainagen oder Krankengymnastik.

In der Frühphase einer Hammerzehenverformung beziehungsweise Hammerzehenstellung sind Dehnungsübungen für die Beuge- und Streckmuskeln wichtig, um die Beweglichkeit der Zehen zu erhalten. Ein Beispiel für eine kräftigende Übung der Fußmuskulatur: zerknülltes Papier oder Taschentuch mit den Zehen greifen oder regelmäßiges Hochdrücken des Rückfußes in den Zehenspitzenstand.

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