Karpaltunnel­syndrom

Karpaltunnelsyndrom | MVZ im Helios München

Karpaltunnel­syndrom im Überblick

Als Karpaltunnelsyndrom wird ein Nervenkompressionssyndrom der Handwurzel mit Schmerzen und Empfindungsstörungen vor allem an Daumeninnenseite, Zeige- und Mittelfinger bezeichnet. Die Beschwerden entstehen durch eine Einengung des Medianusnervs, der zusammen mit den Fingersehnen und Gefäßen durch den Karpaltunnel verläuft und die Hand daumenseitig versorgt. Im Medizinischen Versorgungszentrum im Helios (MVZ) in München behandeln wir ein Karpaltunnelsyndrom meist zunächst konservativ, bei fortgeschrittenem Verlauf empfehlen wir aber durchaus auch einen operativen Eingriff – abhängig vom individuellen Befund. Bleibt das Karpaltunnelsyndrom unbehandelt, droht ein irreversibler Schwund der Daumenballenmuskulatur (Daumenballenatrophie). Eine möglichst rechtzeitig eingeleitete Therapie ist daher essenziell.

 

Die Inhalte auf dieser Behandlungsseite wurden von Dr. med. Felix Söller, Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin, persönlich auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft und entsprechen den höchsten medizinischen Standards.

Icon - Knie
Symptome

Kribbeln, Taubheitsgefühl und Gefühlsstörungen der ersten drei Finger (Daumen, Zeige- und Mittelfinger)

Icon - Uhr
Behandlungsdauer

dauerhafte Therapie

Icon - Bett mit Markierung
Therapie

orthopädische Hilfsmittel, lokale Injektionen, Lasertherapie, bis hin zum operativen Eingriff

Icon - Herz über aufhaltende Hand
Schonzeit

keine

Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht

Was ist ein Karpaltunnel­syndrom?

Der Karpaltunnel befindet sich zwischen den Handwurzelknochen und einem straffen Band – dem Retinaculum flexorum – welches den Handwurzelknochen umspannt und gewissermaßen das Dach des Karpaltunnels bildet. Bestimmte Auslöser können den Karpaltunnel so verengen, dass es zu einem chronisch erhöhten Druck auf den Medianusnerv kommt. Das sogenannte Karpaltunnelsyndrom entwickelt sich, welches mit teilweise massiven Empfindungsstörungen von Daumen, Zeige- und Mittelfinger einhergeht.

Was sind mögliche Ursachen für ein Karpaltunnel­syndrom?

Obwohl das Karpaltunnelsyndrom das häufigste Nervenkompressionssyndrom ist, sind die Ursachen nicht immer zweifelfrei zu ermitteln. Auffällig ist jedoch, dass die Erkrankung oft in Zusammenhang mit bestimmten Berufen auftritt. Bestes Beispiel sind hier Bürotätigkeiten und die damit verbundene einseitige Belastung des Handgelenks, wie sie beispielsweise bei häufigem Schreiben auf der Computertastatur auftritt. Weitere Gründe für das Auftreten eines Karpaltunnelsyndroms können sein:

  • systemische Erkrankungen wie Diabetes oder Rheuma
  • genetische Disposition
  • Brüche am Handgelenk
  • Berufe mit bestimmter körperlicher Belastung

Welche Symptome hat das Karpaltunnelsyndrom?

Beim Karpaltunnelsyndrom klagen Patienten vor allem über ein Kribbeln und über Taubheitsgefühle an Daumen, Zeige- und Mittelfinger, welche besonders bei Belastung und in der Nacht störend sind. Im fortgeschrittenen Stadium entstehen Schmerzen beim Greifen, welche wie elektrische Schläge beschrieben werden, und es kann zu einem dauerhaften Muskelabbau am Daumenballen kommen. Gelegentlich können auch Arm und Schulter von den Beschwerden betroffen sein.

Welcher Arzt sollte bei Karpaltunnelsyndrom konsultiert werden?

Wenn Sie nun unter Symptomen leiden und ein Karpaltunnelsyndrom vermuten, stellen Sie sich vielleicht auch die Frage, welcher Arzt der richtige für die Diagnose ist. Im MVZ im Helios erwartet Sie ein erfahrenes Fachärzte-Team, bestehend aus Orthopäden, Sportmedizinern und Unfallchirurgen, welche nach umfangreicher Anamnese und Untersuchungen die Diagnose Karpaltunnelsyndrom stellen können.

Wie wird ein Karpaltunnel­syndrom diagnostiziert?

Bei der Anamnese wird die persönliche Krankheitsgeschichte des Patienten erfasst und eventuelle Vorerkrankungen und Risikofaktoren erfragt. Zwar liefern die Symptome wie einschlafende Hände, die vorläufige Besserung der Symptome durch Schütteln der Hände sowie Missempfindungen in den Fingern gerade in der Nacht schon eindeutige Hinweise. Um die Diagnose jedoch zu sichern, wird die elektrische Leitfähigkeit des Medianusnervs getestet. Dabei wird auch festgestellt, ob der Nerv bereits beschädigt oder nur in seiner Leitfähigkeit blockiert ist. Aber auch bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder MRT kommen zum Einsatz, um Veränderungen am Handgelenk abzubilden.

Karpaltunnelsyndrom in der Schwangerschaft ist kein Problem

Das Wichtigste vorweg: Wenn Sie während der Schwangerschaft unter einem Karpaltunnelsyndrom leiden, besteht keine Gefahr für das Ungeborene.

Das Karpaltunnelsyndrom tritt bei Schwangeren häufig im letzten Schwangerschaftsdrittel auf und verschwindet nach der Geburt wieder. Ausgelöst wird es durch hormonell bedingte Wassereinlagerungen im Gewebe. Dieser Druck wird dann auch auf die Sehnenscheide im Handgelenk ausgeübt, so dass Beschwerden am Nerv auftreten. Vermeiden Sie allzu starke Beugungen und Streckungen des Handgelenks und stellen Sie das Gelenk bei starken Beschwerden nachts mit einer Schiene ruhig. So lastet die wenigste Belastung auf ihm. Bei Bedarf kann die Schiene auch tagsüber getragen werden. Auf die Einnahme von Schmerzmitteln sollte während der Schwangerschaft ohnehin verzichtet werden, auch wenn es sich um frei verkäufliche Mittel handelt. Sprechen Sie im Zweifel mit einem Arzt bzw. einer Ärztin über Ihre Beschwerden. Denn auch eine Operation in der Schwangerschaft, die Ihre Beschwerden lindert, stellt eine Option dar.

Karpaltunnelsyndrom-Selbsttest

Wenn Sie bei sich ein Karpaltunnelsyndrom vermuten, gibt es einfache Möglichkeiten, wie Sie bereits zuhause testen können:

Zum Karpaltunnelsyndrom-Selbsttest

Deutet das Testergebnis auf ein Karpaltunnelsyndrom hin, sollten Sie zeitnah einen Arzt aufsuchen, um ein Entstehen oder Voranschreiten eines Nervenschadens oder einer Muskelatrophie zu verhindern oder aufzuhalten.

Was bringt eine Schiene bei Karpaltunnelsyndrom?

Treten die Symptome wie Kribbeln und Taubheitsgefühl oder sogar Schmerzen nur gelegentlich auf, denkt man vielleicht noch nicht an ein Karpaltunnelsyndrom. Werden die Missempfindungen aber gerade in der Nacht so ausgeprägt, dass an Schlaf nicht mehr zu denken ist, kann eine unterstützende Schiene Abhilfe schaffen. Orthopädische Schienen können helfen, den Druck auf den Nerv zu reduzieren und so zum Abklingen der Symptome beitragen. Nach der Diagnosestellung und je nachdem, wie weit das KTS fortgeschritten ist, kann eine Orthese verschrieben werden. Bei stark ausgeprägten Beschwerden sind jedoch nur weiterführende Behandlungen, wie wir sie im MVZ im Helios anbieten, zielführend.

Wie wird ein Karpaltunnelsyndrom behandelt?

Ein Karpaltunnelsyndrom lässt sich in der Regel gut behandeln. Insbesondere im Frühstadium gilt: Schonen! Lässt sich das Karpaltunnelsyndrom mithilfe konservativer Therapieverfahren langfristig nicht in den Griff bekommen, ist ein operativer Eingriff notwendig.

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Konservative Therapie

Der erste Schritt sollte die Behandlung eines Karpaltunnelsyndroms immer über konservative Therapiemaßnahmen erfolgen. Schnelle Linderung bietet dabei beispielsweise die physikalische Behandlung mittels Kälte. Zusätzlich haben wir in unserer Praxis mit den folgenden Behandlungsansätzen vielversprechende Erfahrungen gemacht:

Leichtere Beschwerden des Karpaltunnelsyndroms können mit dem Tragen einer Handgelenkschiene gelindert werden. Diese Schienen stellen das Handgelenk in einer neutralen Position ruhig und reduzieren den Druck auf das Gelenk. Die Maßnahme ist vor allem nachts hilfreich, wenn es aufgrund des Abknickens des Handgelenks vermehrt zu Beschwerden kommt.

Weitere Möglichkeiten der konservativen Therapie sind Injektionen von örtlichen Betäubungsmitteln und/oder Kortison. Diese werden direkt in den betroffenen Bereich auf der Innenseite des Handgelenks und damit in den Karpaltunnel injiziert. Das Ergebnis ist neben einer Schmerzminderung auch ein abschwellender Effekt. Aber: Die Injektionsmethode reduziert zwar die Symptome, behebt aber keinesfalls die Ursachen des Karpaltunnelsyndroms.

Die Behandlung des Karpaltunnelsyndroms mittels Lasertherapie setzt auf die positiven Effekte von angeregtem, verstärktem Licht – also der Energie der Laserstrahlen – auf das Gewebe. Zu diesen Effekten zählen in erster Linie die Stimulation der körpereigenen Selbstheilungskräfte sowie die Schmerzlinderung und das Abschwellen des Gewebes. Ebenfalls bewirkt die thermische Laserenergie eine Entspannung der verkrampften Muskulatur im Behandlungsbereich.

Operative Therapie

Schwere Fälle des Karpaltunnelsyndroms erfordern meist eine operative Behandlung (operative Neurolyse), die wir im MVZ im Helios in der Regel ambulant durchführen. Ziel ist es, den Druck auf den Medianusnerv zu beseitigen, um bleibenden Nervenschäden vorzubeugen. Hierfür ist es notwendig, das Retinaculum flexorum operativ zu durchtrennen. Wenn möglich arbeiten wir mit einem sehr kleinen Schnitt. Die Vorteile: Die Rekonvaleszenz ist deutlich kürzer, die Tendenz zur Narbenbildung geringer, und ein Wiederaufflammen der Beschwerden kommt seltener vor als bei einer größeren Operation. Zudem lässt sich mittels dieser Technik ein kosmetisch besseres Ergebnis erzielen. Eine spezielle Nachbehandlung ist im Allgemeinen nicht erforderlich. Die Schonzeit nach der Operation liegt bei drei bis vier Wochen.

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Häufig gestellte Fragen

Das Karpaltunnelsyndrom kann für maximal 4 Wochen mit Kortison behandelt werden. Längere Behandlungen oder auch häufigere Spritzen werden nicht empfohlen, da das Kortison zum Gewebeabbau führen kann.

Bei den ersten Beschwerden ist der Hausarzt oder Orthopäde die richtige Anlaufstelle. Zur genauen Abklärung kann aber auch eine Überweisung zum Neurologen erforderlich sein.

Wichtig ist, den gereizten Nerv nicht noch weiter zu belasten. Temporär kann also eine Schiene helfen. Langfristig sollte jedoch eine Behandlung durch den Arzt erfolgen, um bleibende Schäden zu verhindern.

Bleiben die Beschwerden unbehandelt, kann es langfristig zur Muskelatrophie kommen, einem Abbau der Daumenmuskulatur sowie einer dauerhaften Schädigung des Medianusnervs.

Schwellen die Gefäße im Karpaltunnel an, gerät der Medianusnerv unter Druck und löst ein Karpaltunnelsyndrom aus. Nimmt die Schwellung wieder ab, können die Beschwerden durchaus von allein wieder verschwinden. In der Regel ist dies allerdings nicht von Dauer. Ein Karpaltunnelsyndrom erfordert somit immer eine angemessene Therapie, um Folgeschäden zu vermeiden.

Das Karpaltunnelsyndrom kündigt sich meist durch kribbelnde Missempfindungen an der Handinnenfläche an. Später dehnen sich die Beschwerden dann aus und zeigen sich schließlich an Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Typisch ist auch, dass die wiederkehrenden Taubheitsgefühle – kurz gesagt, das Einschlafen der Hände – zunächst bevorzugt nachts auftreten.

Betroffene mit einem Karpaltunnelsyndrom neigen dazu, die Hand zu schonen. Dies führt nicht selten allerdings zu einer Verspannung und zunehmenden Verkürzung der Muskulatur. Um dies zu verhindern, sind spezielle Übungen sinnvoll. Hier ein Beispiel: Den betroffenen Arm ausstrecken. Die Handfläche zeigt dabei nach oben. Nun die Finger mit der anderen Hand vorsichtig Richtung Boden ziehen. Die Dehnung für einige Sekunden halten.

Das Karpaltunnelsyndrom kann durchaus wiederkehren. Nach einer Operation und der erfolgreichen Durchtrennung des Mittelhandnervs ist ein erneutes Auftreten des Karpaltunnelsyndroms hingegen nahezu ausgeschlossen.

Bleibt das Karpaltunnelsyndrom unbehandelt, wird der Krankheitsverlauf zunehmend fortschreiten. Dies ist leider unwiderruflich. Eine möglichst frühzeitige Therapie ist daher unumgänglich, um langfristige Schäden zu verhindern. Ist die Therapie eingeleitet, liegt die Behandlungsdauer im Rahmen der Lasertherapie bei bis circa drei Wochen und bei lokalen Injektionen bei zwei bis drei Wochen.

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