Ausgerenktes Schultergelenk

ausgerenktes Schultergelenk | MVZ im Helios München

Ausgerenktes Schultergelenk im Überblick

Die Schulter ist von allen Gelenken des menschlichen Körpers das beweglichste: Es wird vornehmlich durch die umgebenden Weichteile (Muskeln, Bänder, Gelenkkapsel) geführt und stabilisiert. Dies ist auch der Grund, weshalb die Gefahr eines ausgerenkten Schultergelenks (Luxation) besonders groß ist. Kommt es zur Ausrenkung, ist eine möglichst umgehende Reposition erforderlich. Eine operative Reposition führen wir im Medizinischen Versorgungszentrum im Helios (MVZ) eher selten durch.

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Symptome

starke Schulterschmerzen, Bewegungsunfähigkeit, Blutergüsse und Schwellungen

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Behandlungsdauer

vier bis sechs Wochen

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Therapie

Wiedereinrenkung (Reposition), Ruhigstellung, operativer Eingriff (falls sich die Schulter auf mechanischem Wege nicht „einrenken“ lässt)

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Schonzeit

ein bis zwei Wochen

Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht

Was ist ein ausgerenktes Schultergelenk?

Eine Ausrenkung des Schultergelenks, auch als Schulterluxation bzw. Schultergelenkluxation bekannt, bezeichnet den vollständigen Kontaktverlust der Gelenkflächen. In 95 Prozent der Fälle kommt es dabei zur vorderen Schulterluxation. Grundsätzlich wird zwischen einer habituellen und einer traumatischen Ausrenkung des Schultergelenks unterschieden. Führen bei der habituellen Schulterluxation angeborene bzw. in der Pubertät erworbene Deformationen zu einer Ausrenkung, liegt bei der traumatischen Luxation vielmehr ein Initialereignis zugrunde, allen voran ein Sturz auf den gestreckten Arm, wobei der Oberarmkopf aus der Gelenkpfanne springt.

Was sind mögliche Ursachen für ein ausgerenktes Schultergelenk?

Die traumatische Schulterluxation ist die am häufigsten vorkommende Verrenkung. Zugrunde liegt hier ein definiertes Trauma: ein Sturz, ein Unfall oder auch das Greifen in den Wurfarm bei Ballsportarten. Dabei kommt es zu einer Außenrotation/Abduktion des Arms und somit zur Ausrenkung. Luxationen können aber auch als Folge einer anlagebedingten verminderten Gelenkführung vorkommen. Tritt die Schulterluxation erstmalig auf, kann die Schulter mit entsprechender Therapie ihre vollständige Stabilität wieder zurückgewinnen. Kommt es allerdings zu wiederholten Luxationen, liegt eine instabile Schulter vor. Diese ist für Betroffene sehr belastend. Bereits harmlose Alltagsbewegungen genügen, um eine erneute Ausrenkung auszulösen. Generell besteht die Gefahr, dass mit jeder neuen Ausrenkung das Gelenk weiter geschädigt wird.

Was sind typische Symptome?

Ein ausgerenktes Schultergelenk ist eine schwere Verletzung, die nicht nur äußerst schmerzhaft ist und den Arm bewegungsunfähig macht, sondern auch schnellstmöglich behandelt werden sollte. Oftmals bilden sich zudem Blutergüsse und Schwellungen. Patienten mit einer Instabilität des Schultergelenks haben dagegen in den meisten Fällen wenig bis geringe Symptome. Aus Angst vor einer erneuten Schulterluxation nehmen Betroffene allerdings teils massive Einschränkungen im Alltag in Kauf, um bestimmte Bewegungen zu vermeiden.

Wie wird eine Schulterluxation diagnostiziert?

Noch ehe diagnostische Schritte eingeleitet werden, wird die betroffene Schulter auf Durchblutung, Motorik und Sensibilität geprüft. Typisch bei einem ausgerenkten Schultergelenk ist auch die Körperhaltung, die Betroffene einnehmen: Der Arm rotiert nach innen, sodass die Schulterkontur kaum noch vorhanden ist. Bildlich darstellen lässt sich die Luxation in erster Linie mit einer Röntgenuntersuchung. Bei wiederkehrenden Ausrenkungen oder keiner eindeutigen Befundlage nehmen wir im MVZ im Helios eine Magnetresonanztomografie (MRT) vor. Anhand dieser Aufnahmen lassen sich auch Knorpel-, Sehnen- sowie knöcherne Schäden erkennen – diese treten oftmals in Kombination mit einer vorliegenden Schultergelenksluxation auf.

Wie wird eine Luxation behandelt?

Grundsätzlich ist die rein konservative Behandlung eines ausgerenkten Schultergelenks möglich. Eine unmittelbare Operation ist dagegen nur noch in Einzelfällen notwendig.

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Konservative Therapie

Die vorrangige Therapie einer Schulterluxation besteht in der schnellstmöglichen Wiedereinrenkung (Reposition). Hierfür ist es wichtig, dass mögliche Frakturen und Nervenschädigungen im Vorfeld ausgeschlossen wurden.

Vorrangig ist bei einer vorhandenen Ausrenkung des Schultergelenks die umgehende Reposition entscheidend. Die wahrscheinlich häufigste angewendete Reposition ist die Methode nach Hippokrates. Dabei zieht der Arzt am ausgestreckten Unterarm des Patienten und drückt mit seinem Fuß in dessen Gegenzug. In Einzelfällen kann die Reposition auch unter Kurznarkose erfolgen. Im Anschluss ist zwingend eine erneute Röntgenaufnahme erforderlich, um die Position des Schultergelenks zu prüfen.

Nach Wiedereinrenkung des Gelenks in die Gelenkpfanne folgt die Ruhigstellung mithilfe spezieller Schulter-Arm-Orthesen oder Schlingen. Diese entlasten die Schulter für mindestens ein bis zwei Wochen und fördern den Heilungsprozess. Die Nachbehandlung erfolgt anschließend durch eine Physiotherapie.

Operative Therapie

In manchen Fällen reicht es leider nicht aus, das ausgerenkte Schultergelenk auf mechanischem Weg wieder einzurenken. Vor allem, wenn umgebende Weichteile wie Muskeln oder Gelenkkapsel in Mitleidenschaft gezogen sind, müssen diese operativ wieder angenäht werden. So reißt beispielsweise häufig die stabilisierende Gelenklippe ab. Bleibt eine angemessene operative Versorgung aus, kann eine chronische Instabilität die Folge sein. Außerdem ist langfristig ein vorzeitiger Verschleiß des Gelenkknorpels (Arthrose) möglich. Diese gefürchteten Spätfolgen der Verletzung lassen sich heute schonend, sicher und risikoarm mithilfe der Schulterarthroskopie vermeiden.

Abgesehen von den Vorteilen, die generell mit einer minimalinvasiven Vorgehensweise verbunden sind (z. B. kleine Hautschnitte, geringere postoperative Schmerzen, kürzere Rekonvaleszenz), ist es mithilfe der Schulterathroskopie möglich, direkt an den Schaden im Gelenk zu gelangen, ohne dass intakte Strukturen verletzt werden müssen. In den ersten Wochen nach dem Eingriff tragen die Patienten eine Armschlinge zur Entlastung des Schultergelenks. Der Heilungsprozess wird durch Physiotherapie unterstützt, die auf eine kontinuierliche Steigerung der Beweglichkeit abzielt. Ab der sechsten Woche ist die Schulter normal belastbar, ab der zwölften Woche ist Sport wieder möglich.

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Häufig gestellte Fragen

Kommt es zu einem ausgerenkten Schultergelenk, haben Betroffene in der Regel plötzlich einsetzende starke Schmerzen. Zudem lässt sich der Arm kaum noch bewegen. In manchen Fällen können auch Schwellungen und Blutergüsse auftreten.

Nach einer Schultergelenkluxation geht man von einer Heilungsdauer von sechs bis acht Wochen aus. In dieser Zeit sollte die Schulter neben der Ruhigstellung mithilfe einer speziellen Schulter-Arm-Orthese oder von Schlingen auch durch eine konsequent durchgeführte Physiotherapie zunehmend an Mobilität gewinnen.

Nach der erfolgreichen Reposition wird das ausgerenkte Schultergelenk mit einer speziellen Bandage oder Schlinge ruhiggestellt. Alternativ kann auch ein sogenannter Gilchrist-Verband angelegt werden. Um die Gefahr der Schulterversteifung so gering wie möglich zu halten – besonders bei älteren Menschen –, sollte die Tragedauer möglichst kurz gehalten werden. In der Regel geht man von zwei bis drei Wochen aus.

Je nach Beruf und der damit verbundenen Belastung der Schulter muss bei einem ausgerenkten Schultergelenk mit einer Arbeitsunfähigkeit von vier bis sechs Wochen gerechnet werden. Üben Betroffene allerdings eine Tätigkeit mit schwerer körperlicher Belastung aus, kann die Krankschreibung auch länger andauern.

Zum Schutz der Schulter sollte nach der Reposition das ausgerenkte Schultergelenk in der ersten Zeit auch nachts eine Bandage oder Schlinge getragen werden. Auf diese Weise werden unkontrollierte Bewegungen und unter Umständen auch eine erneute Schädigung des Schultergelenks verhindert.

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