Wirbelbruch

Wirbelbruch | MVZ im Helios München

Wirbelbruch im Überblick

Unsere Wirbelsäule setzt sich aus 24 Wirbeln zusammen. Ihre charakteristische Doppel-S-Form macht sie zusammen mit einem komplexen Band- und Muskelapparat und den Bandscheiben zu einem funktionellen, elastischen Meisterwerk, das selbst enorme Belastungen abfedern kann. Doch auch diese Belastbarkeit hat ihre Grenzen. Nicht jede Fraktur der Wirbel muss allerdings gleich mit einer Querschnittslähmung verbunden sein. Ein Wirbelbruch zieht nämlich nicht zwangsläufig auch das Rückenmark in Mitleidenschaft.

Icon - Knie
Symptome

lokale, heftige Schmerzen (unabhängig von Bewegung oder Ruhezustand), Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühl

Icon - Uhr
Behandlungsdauer

zwölf Wochen

Icon - Bett mit Markierung
Therapie

Einhalten von Bettruhe, Tragen eines Korsetts, Physiotherapie, insbesondere bei instabilen Wirbelbrüchen ist eine Operation nötig

Icon - Herz über aufhaltende Hand
Schonzeit

etwa drei Wochen Bettruhe

Inhaltsübersicht
Inhaltsübersicht

Was ist ein Wirbelbruch?

Unter einem Wirbelbruch versteht man den Bruch eines Wirbelkörpers in der Wirbelsäule. Grundsätzlich gibt es verschiedene Formen von Wirbelbrüchen. So kann es sich bei einer Fraktur sowohl um den Wirbelkörper an sich handeln als auch um den Wirbelboden sowie den Dornfortsatz. Gleichzeitig werden Wirbelbrüche in stabile und instabile Frakturen eingeteilt.

Stabiler Wirbelbruch

Etwa 85 Prozent aller Wirbelsäulenverletzungen sind stabile Frakturen. Dabei handelt es sich um Brüche der Wirbelkörper, bei denen die umgebenen Bänder unbeschädigt bleiben. Der Wirbelkanal wird ebenfalls nicht beeinträchtigt, wodurch keinerlei neurologische Symptome feststellbar sind.

Instabiler Wirbelbruch

Ein instabiler Wirbelbruch hingegen liegt vor, wenn ein bestimmter Abschnitt der Wirbelsäule derartig deformiert wird, dass aufgrund verschobener Knochenbruchstücke die Gefahr einer Rückenmarksverletzung besteht. Diese kann schlimmstenfalls zu einer Querschnittslähmung führen.

Was sind häufige Ursachen eines Wirbelbruchs?

Zu einem Wirbelbruch kommt es in der Regel, wenn von außen starke Kräfte auf die Wirbelsäule einwirken. Dies ist meist der Fall bei einem Sturz aus großer Höhe oder bei einem Verkehrsunfall. Ein Wirbelbruch kann aber auch ohne einen entsprechenden Unfall entstehen. Insbesondere mit zunehmendem Alter können Krankheiten wie Osteoporose einen Wirbelbruch begünstigen. Dabei verliert der Knochen an Masse und wird instabil. Schon eine geringe Krafteinwirkung kann einen Bruch des Wirbels auslösen. Neben einer Osteoporose können aber auch Tumorerkrankungen die Knochenmasse angreifen und zu unerwarteten Wirbelbrüchen führen.

Was sind typische Symptome?

Kommt es zu einem Wirbelbruch, treten typischerweise lokale, starke Schmerzen auf – unabhängig von Bewegung oder Ruhezustand. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt, weshalb Betroffene automatisch eine Schonhaltung einnehmen. Diese führt nicht selten zu einer erheblichen Verspannung der umgebenen Muskulatur. Sind zusätzlich das Rückenmark oder Nerven bei dem Bruch der Wirbelkörper in Mitleidenschaft gezogen worden, können auch neurologische Begleiterscheinungen auftreten. Hierzu zählen:

  • Stechende und brennende Schmerzen
  • Lähmungserscheinungen
  • Taubheitsgefühl

Wie wird ein Wirbelbruch diagnostiziert?

Bei Verdacht auf einen Wirbelbruch arbeiten wir im MVZ im Helios in der Regel mit bildgebenden Verfahren. So bilden beispielsweise Röntgenaufnahmen einen wichtigen Bestandteil bei der Diagnostik. Anhand dieser können wir genau beurteilen, ob Bandscheiben oder Bänder verletzt wurden. Jedoch lassen sich manche Knochenbrüche in einer konventionellen Röntgenaufnahme nur schwer oder gar nicht erkennen. In einem solchen Fall ist eine Magnetresonanztomografie (MRT) zwingend notwendig. Auch auf diese Untersuchungsmethode können wir direkt in unseren Praxisräumlichkeiten zugreifen und erhalten umgehend Aufschluss über etwaige Verletzungen des Rückenmarks oder der Bandscheibe.

Wie wird ein Wirbelbruch behandelt?

Prinzipiell kann die Behandlung eines Wirbelbruchs sowohl konservativ als auch chirurgisch erfolgen. Welche Methode konkret zum Einsatz kommt, hängt immer von dem individuellen Bruch (und ob noch weitere Verletzungen vorliegen) sowie dem Alter des Patienten ab.

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Konservative Therapie

Bei einem stabilen Wirbelbruch erfolgt in der Regel eine konservative Behandlung. Meist genügt zunächst Bettruhe, bis sich die Schmerzen gebessert haben. Bei Bedarf kann auch ein Drei- oder Vier-Punkt-Korsett eingesetzt werden, um während der Heilungsphase die Wirbelsäule zu stützen. Außerdem empfiehlt sich neben einer professionell abgestimmten Schmerztherapie teilweise eine Physiotherapie. Dabei erlernen Patienten neben einer ergonomischen Haltung auch ein rückenschonendes Verhalten.

Operative Therapie

Eine operative Behandlung ist meist bei instabilen Wirbelbrüchen notwendig. Ziel des Eingriffs ist es, die Stellung der Wirbel zu korrigieren, um möglichst schnell den Druck auf die Nerven zu nehmen. In den meisten Fällen erfolgt eine solche Operation bei uns im MVZ im Helios inzwischen minimalinvasiv wie beispielsweise mithilfe der Kyphoplastie. Hierbei wird unter Röntgenkontrolle der frakturierte Wirbelkörper mithilfe eines speziellen Ballonkatheters, der über eine Nadel durch die Haut eingebracht wird, aufgerichtet und in seine ursprüngliche Position befördert. Nach dem Entfernen des Ballons wird der entstandene Hohlraum mit flüssigem Knochenzement aufgefüllt. Der Zement härtet innerhalb weniger Minuten aus. Das Ergebnis: Der Wirbelknochen erhält neue Stabilität, und der schmerzhafte Druck des frakturierten Wirbelkörpers auf die kleinen Wirbelgelenke sowie das ebenfalls schmerzhafte Reiben von Knochenfläche auf Knochenhaut lassen umgehend nach.

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Häufig gestellte Fragen

Etwa 250.000 Menschen in Deutschland erhalten jedes Jahr die Diagnose „Wirbelbruch“. Davon betroffen sind vor allem ältere Menschen. Während bei jüngeren Patienten fast immer ein Sport- oder Verkehrsunfall ursächlich ist, rufen gerade mit zunehmendem Alter Vorerkrankungen – beispielsweise Knochenschwund – einen Wirbelbruch hervor. Bei unter 55-Jährigen treten die Brüche übrigens bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Im Alter trifft dagegen das Gegenteil zu.

Ein Wirbelbruch ist eine ernst zu nehmende, schwerwiegende Verletzung. Es sollte daher umgehend ein Arzt aufgesucht oder der Krankenwagen verständigt werden, wenn ein oder mehrere der folgenden Punkte zutreffen:

  • Es kam zu einem Unfall oder einer Verletzung beim Heben.
  • Plötzlich auftretende Schmerzen in der Wirbelsäule
  • Taubheitsgefühl in Armen oder Beinen
  • Schluckstörungen oder unkontrollierter Harn- oder Stuhlverlust

Liegt ein stabiler Wirbelbruch vor – was bei etwa 85 % der Betroffenen der Fall ist –, ist die Prognose sehr gut. Grundsätzlich hängt dies aber neben der Art der Fraktur auch davon ab, ob Nervengewebe beteiligt ist, eine Einengung des Wirbelkanals vorliegt oder Nachbargewebe durch den gebrochenen Wirbelkörper in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Je mehr negative Faktoren die Genesung eines Wirbelbruchs begleiten, desto höher ist auch die Gefahr von möglichen Spätfolgen. Hierzu kann man z. B. die Bildung von Kyphose (Buckel) oder Skoliosen (Hohlkreuz) nennen.

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