Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT)
Bei der extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) kommen stark gebündelte rhythmische Schalldruckwellen zum Einsatz, die von außen (extrakorporal) in den Körper einwirken. Physikalisch betrachtet sind Stoßwellen besonders kurze Schallimpulse von sehr hoher Energie. Die Anwendung von Stoßwellen zu therapeutischen Zwecken in der Medizin ist nicht neu. Schon seit fast dreißig Jahren kennt die Urologie die extrakorporale Stoßwellentherapie als Verfahren zur schonenden Zertrümmerung von Nieren- und Harnsteinen. Vor allem bei chronischen Schmerzzuständen an Sehnenansätzen und anderen Weichteilgeweben, die bei einer konservativen Therapie häufig nur schwer zugänglich sind, wird die extrakorporale Stoßwellentherapie angewendet.
So läuft die extrakorporale Stoßwellentherapie ab
Die Stoßwellentherapie wird ambulant durchgeführt. Mitunter raten wir zu einer örtlichen Betäubung, etwa wenn eine erhöhte Schmerzempfindlichkeit besteht oder wenn wir eine höhere Energie einsetzen müssen, wie dies beispielsweise zur Behandlung einer Kalkschulter der Fall sein kann.
Zunächst wird auf die zu behandelnde Region Kontaktgel aufgetragen. Dann wird der Stoßwellenkopf für etwa zehn Minuten auf die betroffene Region gerichtet. Die Stoßwellen selbst werden von einem speziellen Gerät erzeugt, an das der Applikator angeschlossen ist. Die Intensität der einwirkenden Schallwellen lässt sich gut auf die individuelle Schmerzempfindung des Patienten abstimmen, sodass auf eine örtliche Betäubung meist verzichtet werden kann. Damit die Stoßwellen zielgenau einwirken können, muss der krankhafte Bezirk vorab mithilfe von bildgebenden Verfahren wie der Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung genau lokalisiert werden.
Häufige Einsatzgebiete:
- Fersensporn
- Tennis- bzw. Golferarm
- Kalkschulter
- Schleimbeutelentzündung im Hüftbereich
- Osteochondrosis dissecans
- Pseudoarthrosen („Falschgelenk“)
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