Kinder- und Jugendorthopädie
Die Kinderorthopädie beschäftigt sich mit angeborenen und erworbenen Fehlbildungen und Fehlhaltungen des Bewegungsapparates. Grundsatz der Kinderheilkunde, der auch für die Kinderorthopädie gilt: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Da das Skelett noch wächst, bestimmt die Funktion die Form. Daher benötigen Kinder der Behandlung orthopädischer Beschwerden eine eigens angepasste Therapie und somit auch die Expertise des behandelnden Orthopäden.
Die häufigsten kinderorthopädischen Krankheitsbilder
Die Kinderorthopädie beschäftigt sich mit allen orthopädischen Erkrankungen, die im Kindesalter auftreten können. Zu den häufigsten Krankheitsbildern, mit denen wir täglich in unserem MVZ im Helios in Berührung kommen, zählen unter anderem:
X- und O-Beine
Die meisten Babys und Kleinkinder haben bis etwa zum zweiten Lebensjahr O-Beine. Grund dafür kann die spezielle Haltung des Fötus im Mutterleib sein. Mit dem Laufen reguliert sich die Beinstellung dann wieder. Das Gleiche gilt für X-Beine, die sich bis zum Schuleintritt in der Regel wieder normalisieren. Nur bei einem Bruchteil der Betroffenen bleiben X- bzw. O-Beine auch nach dieser Zeit noch bestehen. Erst dann sollte gegebenenfalls eine Therapie erfolgen, zum Beispiel mit dem Einsatz spezieller Einlagen.
Hüftgelenksdysplasie
Eine Hüftgelenksdysplasie, auch Hüftreifestörung genannt, bezeichnet eine Fehlbildung des Hüftgelenks. Tritt diese auf, kann es im Extremfall zu einem Herausgleiten des Hüftkopfes aus der Pfanne kommen. Schätzungsweise tritt die Hüftgelenksdysplasie bei zwei bis vier Prozent der Neugeborenen auf, wobei Mädchen häufiger betroffen sind als Jungen. Begünstigt werden kann das Krankheitsbild u.a. durch Risikofaktoren wie familiäre Häufung, Beckenendlage und Fruchtwassermangel. Durch eine Ultraschalluntersuchung diagnostiziert richtet sich die Therapie nach der Ausprägung des Befunds und dem Alter des Kindes. Eine Möglichkeit bietet dabei die Hüftbeugeschiene, mit der sich die Form des Hüftgelenks innerhalb weniger Wochen normalisieren lässt.
Plattfuß
Beim kindlichen Plattfuß handelt es sich um keine Fußfehlstellung im herkömmlichen Sinne. In der Regel weisen nämlich alle Kleinkinder Plattfüße auf, die durch das vorhandene Fettpolster am Innenrand des Fußes zusätzlich verstärkt werden. Erst im weiteren Verlauf richtet sich das Fußbett dann schrittweise auf. Eine Sonderform hingegen stellt der angeborene Plattfuß dar. Sollte sich der Verlust der Längswölbung und das Einknicken des Fußes nach innen also auch im Laufe der Zeit nicht zurückbilden und noch vorhanden sein, bedarf es einer Therapie. Diese setzt sich meist aus Physiotherapie und dem Tragen von Schuheinlagen zusammen.
Kindliche Überlastungsschäden
Auch Überlastungsschäden kommen im Kindes- und Jugendalter sehr häufig vor. Dies betrifft vor allem sportlich aktive Kinder, wie Fußballer, Handballer oder Basketballer. In der Regel sind die Überlastungsschäden auf intensive Sporteinheiten ohne ausreichende Erholung für Knochen, Gelenke und Muskulatur zurückzuführen. Bestes Beispiel: Morbus Osgood-Schlatter, wobei es sich um eine im Wachstumsalter auftretende schmerzhafte Veränderung am vorderen Schienbein handelt. Verursacht durch eine Überbelastung des Beins zählen im Frühstadium belastungsabhängige Schmerzen zu typischen Symptomen. Im weiteren Verlauf können Schwellungen hinzukommen. Ebenfalls häufig tritt die Apophysitis calcanei auf, eine Entzündung des Knochenansatzes der Achillessehne. Sie geht mit einer Schwellung, Rötung und Schmerzen einher. Beide Krankheitsbilder lassen sich konservativ behandeln. Dabei ist die Reduktion körperlicher Aktivität mit mehrwöchiger Sportpause erforderlich.
Ihr Kind weist eine der oben genannten Auffälligkeit auf? Dann freuen wir uns Sie und Ihren kleinen Patienten bei uns im MVZ im Helios begrüßen zu dürfen. Vereinbaren Sie ganz unkompliziert online oder telefonisch einen Termin.
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