Was am besten gegen Schwellungen nach einer Hallux-valgus-OP hilft

Auch wenn es unser oberstes Ziel ist, unseren Patientinnen und Patienten einen operativen Eingriff zu ersparen, kann es manchmal sein, dass eine Operation unumgänglich wird. Dies ist z.B. der Fall, wenn ein ausgeprägter Hallux valgus – ein Ballenzeh – so starke Beschwerden verursacht, dass nur noch die operative Korrektur der Fehlstellung eine nachhaltige Linderung der schmerzhaften Beeinträchtigungen verspricht.

Die Erfolgsaussichten einer Hallux-valgus-Operation sind sehr gut, dies wird auch durch zahlreiche Studien belegt. Wie bei allen chirurgischen Eingriffen ist jedoch eine gute Nachbehandlung wichtig – und in dieser Phase können auch die Betroffenen selbst den Heilungsprozess durch verschiedene Maßnahmen aktiv unterstützen. In den ersten Tagen nach dem Eingriff gehört dazu vor allem, dem frisch operierten Fuß möglichst jede unnötige Belastung zu ersparen – und ihn konsequent hochzulagern.

Hochlagern – und zwar am besten die meiste Zeit des Tages

Den Fuß hochzulagern, ist eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Methode, um Schwellungen vorzubeugen bzw. eine Abschwellung voranzutreiben, aber auch, um postoperative Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess insgesamt zu fördern.

Wichtig ist, dass der Fuß möglichst hoch platziert wird, idealerweise über Herzhöhe. Auf diese Weise wird der Blutfluss optimal unterstützt und der Druck auf das – durch den Eingriff – gereizte Gewebe nimmt ab. Ebenso hilft das Hochlagern, die Ansammlung von Lymphflüssigkeit abzubauen, die oftmals infolge der OP entsteht und wesentlich zur Schwellung beiträgt.

Um diese Höhe zu erreichen, genügt es leider nicht, einen Hocker vor den Sessel zu stellen, um den Fuß dort hochzulegen. Besser ist es, das Bein zusätzlich auf ein oder mehrere dicke Kissen zu legen; auch ein spezieller Keil kann sinnvoll sein. Im Handel erhältlich sind z.B. ergonomische Venenkissen: Sie bestehen meist aus Schaumstoff und sind in der Regel an die Anatomie von Wade, Unterschenkel und Fuß angepasst.

Weitere Maßnahmen, die den Heilungsprozess fördern  

In den ersten ein bis zwei Wochen sollte der operierte Fuß möglichst mehrfach täglich für 20 bis 30 Minuten hochgelagert werden. Unterstützt wird der abschwellende und schmerzlindernde Effekt des Hochlagerns durch Kühlen, etwa mithilfe einer Kühlpackung, die in ein Küchen- oder dünneres Handtuch gewickelt ist und auf den Fuß gelegt wird. Wichtig ist, dass ein Cool Pack niemals direkt auf die Haut platziert wird und die Anwendung nicht zu lange erfolgt. Ideal ist es, wenn drei- bis viermal täglich jeweils für maximal 15 Minuten gekühlt wird.

Bessert sich die Schwellung trotz dieser Maßnahmen nicht kann auch eine Lymphdrainage eine Option sein.

Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) haben nicht nur einen schmerzlindernden und entzündungshemmenden, sondern auch einen abschwellenden Effekt. In der Regel genügt es, wenn die NSAR in Tablettenform für einige Tage nach der OP eingenommen werden.

Physiotherapie

Auch eine Physiotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Nachbehandlung. Ziel ist es, die Muskeln und Gelenke des operierten Fußes zu stärken und die Beweglichkeit kontinuierlich zu verbessern, bis der Fuß seine volle Funktionsfähigkeit zurückerlangt hat. Wann am besten nach der OP mit der Physiotherapie begonnen wird und welche Übungen empfehlenswert sind, richtet sich nach dem individuellen postoperativen Verlauf.

Sie haben noch Fragen, wie sich ein Fuß nach OP richtig hochlagern lässt? Oder bestehen bei Ihnen womöglich Fußprobleme, die es abzuklären gilt? Dann wenden Sie sich an uns! Die Fußspezialisten des Orthopädischen Versorgungszentrums | MVZ im Helios bzw. des HFZ München helfen Ihnen bei Ihren persönlichen Anliegen jederzeit gern weiter.

 

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