Was tun gegen Stromschläge im Fuß?

Vor allem Frauen sind betroffen: Beim Spaziergang, bei längerem Stehen oder auch beim Barfußlaufen auf hartem Boden brennt oder sticht es plötzlich heftig zwischen den Zehen. Andere klagen über einschießende elektrisierende Schmerzen im Mittelfuß – das kann sich dann wie ein „Stromschlag“ anfühlen, so die häufige Beschreibung.

Schmerzzustände im Mittel- bzw. Vorfußbereich sind hierzulande ein häufiger Grund, sich an einen Fußspezialisten zu wenden. Auslöser gibt es viele, aber besonders oft gehen die Beschwerden auf einen verdickten Nervenknoten, ein Morton Neurom (Morton-Neuralgie), zurück. Ausgangspunkt ist eine fehlerhafte Lastverteilung des Körpergewichts, wodurch es zu einem erhöhten Druck auf die zweiten bis vierten Mittelfußköpfchen kommt. Durch die Druckbelastung auf die zehenversorgenden Nerven, die zwischen den Köpfchen und den Mittelfußknochen verlaufen, können sich schmerzhafte bindegewebsartige Wucherungen entwickeln. Die krankhafte Verdickung engt den Nerv dann zusätzlich ein.

Elektronische Fußdruckmessung für genau passende Einlagen

Manchmal gelingt es, die Beschwerden auf konservativem Weg in den Griff zu bekommen. Wichtigster Baustein ist die Druckentlastung. Dies lässt sich z.B. mit Injektionen direkt in den schmerzenden Bereich erreichen, die darauf abzielen, die entzündungsbedingte Schwellung zu mindern und den gereizten Nerv zu beruhigen. Ergänzend haben sich Spezialeinlagen (Pelotten/Vorfußpolster) bewährt, mit denen die Mittelfußknochen leicht angehoben werden und so der Druck auf den betroffenen Nerv reduziert wird. Aber diese müssen individuell genau passen, am besten gefertigt auf der Grundlage von Daten, die wir vorab mithilfe einer elektronischen Fußdruckmessung ermittelt haben. Die richtigen Einlagen sind wirklich wichtig: Schlecht sitzende Einlagen können die Situation erheblich verschlimmern, insbesondere, wenn sie direkt auf den Schmerzpunkt drücken und so das Geschehen weiter anheizen.

Außerdem empfehlen wir unseren Patientinnen und Patienten, dass die Schuhe, die sie bevorzugt tragen, breit genug sind, um den Vorfuß genug Platz zu bieten, und die Sohlen weich sind.

Therapie der Wahl: Entfernung des Nervenknotens

Leider zeigt unsere langjährige Erfahrung, dass über kurz oder lang häufig nur ein operativer Eingriff hilft, um wieder dauerhaft beschwerdefrei zu werden – dies wird auch durch viele Untersuchungen belegt. Therapie der Wahl ist die vollständige Entfernung des Nervenknotens: Diese Vorgehensweise schneidet in Studien deutlich besser ab als die chirurgische Nervendekompression, bei der der betroffene Nerv zur Druckentlastung nur freigelegt wird.

Um ein Morton Neurom zu entfernen, erfolgt der Zugang heute üblicherweise über den Fußrücken, hierfür ist lediglich ein Minischnitt von etwa zwei Zentimetern notwendig. Der Vorteil: Durch den Zugang von oben bleibt die Fußsohle, die das gesamte Körpergewicht trägt, intakt. Dadurch kann man praktisch sofort wieder gehen. Dennoch empfehlen wir unseren Patientinnen und Patienten, in den ersten sechs Wochen nach der Operation mit der Belastung vorsichtig zu sein und einen Spezialschuh zur Schonung des Fußes zu tragen.

Wichtig zu wissen: Nach dem Eingriff muss man mit Taubheitsgefühlen zwischen den betroffenen Zehen rechnen. Als besonders störend oder gar beeinträchtigend wird diese Missempfindung jedoch meist nicht empfunden – Hauptsache, die Schmerzen sind verschwunden.

Sie haben Symptome, die durch ein Morton Neurom verursacht werden könnten? Sie leiden unter Beschwerden im Fuß, die Sie gern abklären lassen möchten? Dann wenden Sie sich an uns! Wir vom OZM – Orthopädie Zentrum München im Helios (vormals MVZ im Helios)  helfen Ihnen  gern weiter.

 

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