"Mausarm" – Wenn jeder Klick schmerzt

Mausarm – Orthopädie München

Was früher der Tennisarm oder die Sekretärinnen-Krankheit war, ist inzwischen der sogenannte Mausarm. Dabei ist der Mausarm ein umgangssprachlicher Ausdruck für das, was Mediziner das RSI-Syndrom (Repetitive-Strain-Injury-Syndrome) nennen. Wie der Name schon sagt, entwickelt sich der Mausarm aufgrund übermäßiger Computerarbeit und der damit einhergehenden monotonen Bewegungen beim Bedienen der PC-Maus. Doch dem lässt sich eigentlich ganz einfach vorbeugen.

Wie äußert sich ein Mausarm?

Ausgangspunkt des Mausarms sind Mikroeinrisse im Sehnenansatz der Unterarm-Streckmuskulatur. Diese entstehen infolge einer immer wiederkehrenden Fehl- bzw. Überlastung – wie es beim täglichen Arbeiten am Computer der Fall ist. Die winzigen Verletzungen setzen eine Entzündungsreaktion in Gang, die schließlich Beschwerden im Handgelenk und Unterarm auslöst. Typisch sind Schmerzen beim Strecken und Drehen des Handgelenks, die nicht plötzlich auftreten, sondern sich im Laufe der Zeit entwickeln. Anfangs nur als leichtes Ziehen, Kribbeln oder Schwächegefühl wahrzunehmen, werden die Schmerzen über kurz oder lang zum Dauerzustand. Gleichzeitig kommt es mit fortschreitendem Verlauf zur Einschränkung der Beweglichkeit, zu nachlassender Kraft oder sogar Lähmungserscheinungen. Betroffenen fällt es schwer, eine feste Faust zu ballen.

Erste Hilfe gegen Mausarm

Oberstes Gebot: Den betroffenen Arm absolut ruhig halten – und zwar wirklich so lange, bis die Beschwerden vollständig abgeklungen sind. Der früher noch übliche Gipsverband wird dagegen heute nicht mehr empfohlen. Vielmehr kommen neben der vorübergehenden Einnahme von schmerzlindernden und muskelentspannenden Medikamenten auch lokale Kälte- sowie Wärmeanwendungen, Ultraschallbehandlungen zur Tiefendurchblutung und/oder Stoßwellentherapien zum Einsatz. Um den Heilungsprozess bei ausgeprägten Schmerzen zu unterstützen, kann auch die ACP-Therapie (eine Form der Eigenblutbehandlung) eingesetzt werden, bei der patienteneigenes Blut nach einer speziellen Aufbereitung in den schmerzenden Bereich injiziert wird. Das aufbereitete Eigenblut enthält eine hohe Konzentration an Wachstumsfaktoren, dämmt die Entzündung ein und beschleunigt die Heilung. Für alle, die anfällig für einen wiederkehrenden Mausarm sind, empfiehlt sich während des Arbeitens das Tragen einer speziellen Armspange (Epikondylitisspange). Individuell einstellbar werden die Sehnenansätze am Unterarm entlastet, ohne dabei die natürlichen Bewegungsabläufe einzuschränken.

Mausarm effektiv vorbeugen

Damit es gar nicht erst zu einem Mausarm kommt, ist ein ergonomischer Arbeitsplatz essenziell. Ebenso sollten monotone Bewegungsmuster korrigiert werden. Dies funktioniert beispielsweise durch das Verwenden einer sogenannten Vertikalmaus. Im Gegensatz zur herkömmlichen PC-Maus muss die Hand die Maus beim Bedienen umfassen, wodurch eine unnatürliche Haltung des Handgelenks verhindert wird. Muskelanspannungen können somit auf ein Minimum reduziert werden. Gleichzeitig sollten beim Arbeiten am Schreibtisch möglichst große Teile des Unterarms flach auf dem Tisch aufliegen. Aber auch das Wechseln der Hand kann eine Überlastung vorbeugen. Um die Armmuskulatur zu stärken, empfehlen sich gezielte Dehn- und Kraftübungen. Diese lässt man sich am besten von einem Physiotherapeuten zeigen.

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