PRP + ATS = Wirksame Kombinationstherapie bei Meniskusschäden

Die beiden halbmondförmigen Menisken, die u.a. die Aufgabe haben, den Druck auf die Gelenkflächen abzupuffern, sind eigentlich ziemlich strapazierfähig. Bei einer Sturzverletzung mit Überdrehung des Kniegelenks können jedoch Teile eines Meniskus einreißen. Im höheren Lebensalter gehen kleinere Meniskusrisse meist auf Verschleißerscheinungen zurück und bleiben oft erst einmal symptomlos. Jedoch kann aus einer zunächst eher geringen Vorschädigung bereits durch eine harmlose Alltagsbewegung ein größerer Defekt werden, der dann Schmerzen und Bewegungseinschränkungen hervorruft.

Früher wurde der Meniskus kurzerhand herausoperiert. Das hat sich geändert! Denn inzwischen weiß man, dass das Kniegelenk mit den Menisken eine wesentlich höhere Lebensdauer hat also ohne sie. Fehlt ein Meniskus, entwickelt sich langfristig ein Frühverschleiß im Kniegelenk, eine Gonarthrose. Deshalb stehen heute meniskuserhaltende Therapien im Vordergrund – und bei kleineren traumatischen bzw. degenerativ bedingten (Ein-)Rissen ohne Instabilitäten und Blockaden können wir unseren Patientinnen und Patienten in der Regel sehr gut mit einer konservativen Vorgehensweise helfen.

Schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente, Kniebandagen bzw. -orthesen sowie eine individuell abgestimmte Physiotherapie sind wichtige Maßnahmen der klassischen  nicht-operativen Meniskus-Therapie. Eine innovative Möglichkeit, den Heilungsprozess zu unterstützen und zu beschleunigen, bietet ein neuartiges bio-regeneratives Verfahren: Es kombiniert zwei Methoden der Eigenbluttherapie und erzeugt so synergistische Effekte, die wir gezielt therapeutisch nutzen können: Platelet Rich Plasma oder „plättchenreiches Plasma“, kurz PRP, in Kombination mit autologem Thrombinserum, kurz ATS.

Gewonnen aus Eigenblut

Beides sind natürliche Bestandteile des Bluts, die aus dem Eigenblut des Patienten gewonnen und durch eine spezielle Aufbereitung von den anderen Blutkomponenten getrennt und konzentriert werden. Und beide können sich aufgrund ihrer jeweils spezifischen Wirkweise gegenseitig effektiv ergänzen und verstärken. Dies gelingt, indem ATS dem zuvor gewonnenen PRP zugegeben wird, wodurch ein natürlicher Gerinnungsprozess ausgelöst wird. Am Ende dieser Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin steht ein gelförmiges Fibrinnetzwerk mit einer filzartigen 3D-Struktur, das sich nun – wie ein Film – auf den Meniskusschaden legt und diesen abdeckt. Auf diese Weise entsteht innerhalb kürzester Zeit eine komplexe, dreidimensionale Gewebematrix, die nun ihrerseits die biologisch-regenerative Wirkung von PRP zur endgültigen Gewebeheilung unterstützt. Denn so wie PRP an der Entstehung der Biomatrix mitwirkt, so sorgt der physiologische „Gewebekleber“ nun dafür, dass die in ihr eingebetteten Blutplättchen stetig weiter Wachstumsfaktoren und entzündungshemmende Substenzen freisetzen – und so den Heilungsprozess vorantreiben.

Gut verträglich, wenig belastend

Mit der PRP/ATS-Kombinationstherapie steht uns eine wirksame und gleichzeitig gut verträgliche Behandlung zur Verfügung, die zudem für die Patientinnen bzw. Patienten wenig belastend ist. Im Allgemeinen ist das behandelte Knie nach etwa zwei Wochen wieder voll belastbar.

Bio-regenerative Verfahren wie die PRP- oder PRP/ATS-Kombinationstherapie sind nur eine von vielen wirksamen Methoden, die zu unserem konservativen Behandlungsspektrum gehören. Sie haben noch Fragen? Oder Ihr Kniegelenk macht Ihnen immer wieder zu schaffen? Dann wenden Sie sich an uns! Die Gelenkspezialisten des Orthopädischen Versorgungszentrums im MVZ im Helios helfen Ihnen gern weiter.

 

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