Nächtliches Einschlafen der Hände - das könnte dahinter stecken
Vermutlich hat jeder schon mal erlebt, dass man nachts wach wird, weil die Hand eingeschlafen ist. Oft ist eine ungünstige Schlafposition der Grund, wodurch auf die Nerven in Arm oder Hand ein zu starker Druck ausgeübt wurde. Wenn das ‚Einschlafen‘ der Hand jedoch immer wieder auftritt oder wenn sich nadelstichartige Schmerzen bzw. Missempfindungen wie Taubheit und Kribbeln in Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger dazugesellen, könnte ein Karpaltunnelsyndrom die Ursache sein.
Das Karpaltunnelsyndrom ist eine relativ häufige Erkrankung: Jährlich erkranken etwa 3 von 1000 Menschen neu daran, wobei Frauen drei- bis viermal häufiger darunter leiden als Männer. Viele Betroffene sind zwischen 40 und 70 Jahre alt, aber auch jüngere und ältere Menschen können erkranken.
Häufigstes Engpasssyndrom
Ein Karpaltunnelsyndrom gehört zu den Nervenkompressions-Syndromen – und von diesen ist es das mit Abstand häufigste Engpasssyndrom eines peripheren Nervs. Ausgangspunkt ist ein bedrängter Mittelhandnerv, der zusammen mit den Fingersehnen im Karpaltunnel auf der Innenseite des Handgelenks verläuft. Dieser Tunnel bietet schon von Natur aus wenig Platz. Wird der Raum noch enger, weil z.B. die Fingersehnen durch Überlastung entzündet und geschwollen sind, gerät der Nerv so stark unter Druck, dass er schließlich mit Reizsymptomen reagiert, also etwa mit Taubheit und Kribbeln, besonders in der Nacht. Manchmal schmerzt aber auch die ganze Hand oder die Schmerzen strahlen bis in den Arm aus
Da der Nerv neben der Daumenballenmuskulatur auch den Daumen selbst sowie den Zeige- und Mittelfinger versorgt, spürt man die Missempfindungen vor allem in diesen Fingern. Bleibt ein Karpaltunnelsyndrom unbehandelt, kann der Nerv irreparabel geschädigt werden. Dann ist die Gefahr groß, dass es zu einem Muskelschwund des Daumenballens kommt und der Daumen seine Kraft einbüßt.
Anerkannte Berufskrankheit
Die Ursachen eines Karpaltunnelsyndroms sind nach wie vor nicht vollständig geklärt. Fest steht jedoch, dass Menschen, die ihre Hände berufsbedingt stark beanspruchen, besonders oft betroffen sind. Deshalb ist das Karpaltunnelsyndrom seit 2015 in Deutschland als Berufskrankheit anerkannt. Zu den beruflichen Tätigkeiten, die das Risiko für ein Karpaltunnelsyndrom erhöhen, gehören vor allem sich wiederholende Hand- und Handgelenksbewegungen, etwa bei der Computerarbeit (Tippen auf der Tastatur und/oder das Bedienen der Maus), oder bei Arbeiten mit erhöhter Kraftanstrengung in den Händen. Aber auch einige Grunderkrankungen wie Diabetes, rheumatoide Arthritis oder eine Schilddrüsenfunktionsstörung gelten als Risikofaktoren.
Wann ein operativer Eingriff notwendig ist
Wenn die Beschwerden erst seit Kurzem bestehen, raten wir im Allgemeinen dazu, das Handgelenk nachts mithilfe einer Handgelenksschiene ruhigzustellen. Treten die Symptome immer wieder auf, verschlimmern sie sich oder droht der Mittelnerv irreparabel geschädigt zu werden, empfehlen wir, das Band operativ zu durchtrennen, wodurch sich der Karpalkanal weitet und der bedrängte Nerv wieder den nötigen Raum bekommt. Der Eingriff ist nur wenig belastend und erfolgt meist ambulant in Lokalanästhesie.
Sie haben Symptome, die durch ein Karpaltunnelsyndrom verursacht werden könnten? Sie haben weitere Fragen zum Krankheitsbild? Sie leiden unter Hand- oder Armbeschwerden, die Sie gern abklären lassen möchten? Dann wenden Sie sich an uns! Wir vom Orthopädischen Versorgungszentrum im MVZ im Helios helfen Ihnen gern weiter.
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